Fachforum zeigt Perspektiven
für pflanzliche Proteine
Wissenschaftsforum im RISE Osnabrück beleuchtete Potenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Wie lassen sich Erbse, Ackerbohne, Sojabohne und Lupine künftig besser nutzen – und ihre Nebenprodukte in neue Wertschöpfungsketten integrieren? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Wissenschaftsforums „Wertschöpfungskette Protein im Fokus!“, das am 9. Oktober 2025 im RISE (Room for Innovation and Student Empowerment) der Hochschule Osnabrück stattfand.
Die von der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft (MGN) im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ausgerichtete Veranstaltung brachte Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik, Landwirtschaft, Wirtschaft und Hochschule zusammen. Ziel war es, Wissen zu bündeln, Akteure zu vernetzen und praxisorientierte Lösungsansätze für die nachhaltige Nutzung pflanzlicher Proteine und ihrer Nebenströme zu entwickeln. Die Moderation der Tagung übernahm Dirk Gieschen.
Prof. Dr. Karin Schnitker (Hochschule Osnabrück) gab einen Überblick über die Vielfalt der Leguminosen und alternative Proteine. Wiebke Schlich und Mareike Beiküfner (Landwirtschaftskammer Niedersachsen) sowie Stefan Beuermann (UFOP – Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V.) und Dr. Lisa Mundzeck (Hochschule Hannover) und Andre Heilemann von der Emsland Group beleuchteten aktuelle Entwicklungen und Marktpotenziale.
Besonders wertvoll war die Beteiligung zahlreicher Studierender, die frische Ideen in die Diskussionen einbrachten. In den Workshops zeigte sich, wie zukunftsweisend die neuen Sichtweisen in Kombination mit der Erfahrung von Unternehmerinnen und Unternehmern sind. Es wurde deutlich, dass die Wertschöpfung pflanzlicher Proteine weit über die reine Proteinextraktion hinausgeht. Stärke, Fasern und andere Pflanzenbestandteile böten vielfältige Möglichkeiten für Anwendungen in der Lebensmittelindustrie, der Bioökonomie sowie in der Material- und Textilentwicklung, waren sich die Teilnehmer einig. Damit eröffneten sich neue Märkte und Perspektiven für eine ressourcenschonende und wirtschaftlich attraktive Nutzung heimischer Leguminosen.
„Das Forum hat gezeigt, wie groß das Potenzial pflanzlicher Proteine und ihrer Nebenprodukte für Niedersachsen ist – sowohl als Rohstoffquelle als auch als Innovationstreiber für nachhaltige Wertschöpfungsketten“, resümierte Vivien Ortmann, Geschäftsführerin der MGN. Mit der Veranstaltung habe die Marketinggesellschaft einen weiteren Beitrag zur Umsetzung der niedersächsischen Eiweißstrategie und zur Stärkung regionaler Proteinwertschöpfung in Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft geleistet.

