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Innovationsforum „Alternative Proteinquellen im ländlichen Raum“

Beim Innovationsforum „Alternative Proteinquellen im ländlichen Raum“ informierten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Landwirtschaft, Wirtschaft, Politik und jungen Technologieunternehmen am 1. Dezember 2025 in den Räumen von Big Dutchman in Vechta mehr als 100 Teilnehmende über aktuelle Verfahren der Proteingewinnung. Ziel war es zu zeigen, welche Entwicklungen für Betriebe in der Praxis künftig relevant werden können. Zu Beginn der eintägigen Veranstaltung, die die Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft (MGN) im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums organisiert und fachlich begleitet hat, stellte Moderator Olaf Deininger klar: „Es wird eine Herausforderung, alternative Proteinquellen technisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich tragfähig zu erschließen.“ Einig waren sich die Teilnehmenden, dass es keinen Ersatz für Fleisch geben könne, sondern vielmehr ein Nebeneinander verschiedener Proteinquellen.
Die Keynote von Markus Veen (PHW-Gruppe/VTEC Ingredients GmbH) gab einen umfassenden Einstieg in Markttrends und den Transformationsdruck entlang der Wertschöpfung von Proteinen. Anschließend wurden in fünf Impulsen die Bereiche plant-based Verfahren, Fermentation, Algen, zelluläre Produktion und Insektenproteine vorgestellt. Die Kombination aus wissenschaftlicher Einordnung und anwendungsnahen Beispielen führte zu einer lebhaften Diskussion über Potenziale, Skalierungsgrenzen und Marktzugänge.
Die Start up-Unternehmen Kynda Biotech, Algenwerk, Senara, OrbiFarm, BALpro und EntoSus präsentierten Geschäftsmodelle und technische Lösungen, die zeigten, wie heterogen sich der Markt für alternative Proteinquellen aktuell entwickelt. An Thementischen konnten die Teilnehmenden gezielt Fachfragen klären und die Ergebnisse der Impulse vertiefen. Der konstruktive Austausch zwischen unterschiedlichen Akteuren Perspektiven – vom landwirtschaftlichen Betrieb bis zum technologiegetriebenen Start-up – hat den Teilnehmenden neue Erkenntnisse gebracht.
Die Podiumsdiskussion, eröffnet von Martina Weber vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML), griff die zuvor gesammelten Erkenntnisse auf und ordnete sie in die agrar- und ernährungswirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein. Fazit: alternative Proteinquellen werden künftig eine größere Rolle in Wertschöpfungsketten und regionalen Entwicklungsstrategien spielen, sofern technologische Reife, Marktakzeptanz und verlässliche Rahmenbedingungen zusammenkommen. Der mit dem Forum begonnene Austausch soll in Arbeitszusammenhängen weitergeführt werden.