Zukunftswerkstatt 2025: Die Herausforderungen des Wassermanagements in Niedersachsen

Zukunftswerkstatt 2025: Die Herausforderungen des Wassermanagements in Niedersachsen
Wasser ist eine der wertvollsten Ressourcen für die Landwirtschaft – doch es wird zunehmend knapper. Der Klimawandel bringt längere Dürreperioden und Starkregenereignisse, die den Wasserhaushalt in Niedersachsen beeinflussen. Wie kann sich die Land- und Ernährungswirtschaft anpassen? Welche Technologien und politischen Maßnahmen sind nötig, um Wasser nachhaltig zu nutzen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Zukunftswerkstatt 2025 auf der Grünen Woche in Berlin. Organisiert von der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V., brachte die Veranstaltung Experten aus Wissenschaft, Politik und Praxis zusammen, um neue Strategien im Wassermanagement zu diskutieren.
Begrüßung durch die Gastgeber
Die Zukunftswerkstatt 2025 wurde von Miriam Staudte, Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Hubertus Berges, Vorstandsvorsitzender der Marketinggesellschaft, und Vivien Ortmann, Geschäftsführerin der Marketinggesellschaft, eröffnet. Sie betonten die Relevanz des Themas Wasser für die Landwirtschaft und stellten die Weichen für die Diskussionen.
Keynote von Sven Plöger: Klimawandel als akutes Handlungsfeld
Meteorologe Sven Plöger eröffnete die Veranstaltung mit einer eindrucksvollen Keynote zu den Folgen des Klimawandels. Er stellte klar: „Wir haben kein Wissensproblem, sondern ein Handlungsproblem.“ 2024 war das erste Jahr, in dem die globale Durchschnittstemperatur um 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau lag – mit drastischen Folgen für den Wasserkreislauf. Extreme Wetterlagen verstärken sowohl Trockenheit als auch Überflutungen, während die Ozeane durch die Erwärmung weniger CO₂ speichern können. Plöger zeigte, dass Hitzewellen und Starkregenereignisse nicht nur häufiger, sondern auch intensiver auftreten und die Wasserverfügbarkeit in Deutschland erheblich beeinträchtigen. Besonders problematisch sei, dass Wetterphänomene länger anhalten und somit Dürren und Überflutungen wirtschaftliche Schäden nach sich ziehen. Er forderte eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis sowie eine klare politische Agenda, um Landwirte bei klimaangepassten Bewirtschaftungsmethoden zu unterstützen.
Panel I: Strategie – Bedarf – Rahmensetzung
Im ersten Panel diskutierten Dr. Heiko Blume, Landrat des Landkreises Uelzen, Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher, von der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, und Thorsten Riggert, Vorsitzender des Bauernverbandes Nordost Niedersachsen, über die Notwendigkeit eines aktiven Wassermanagements. Im Landkreis Uelzen werden bereits 90 % der Ackerflächen beregnet, um Kartoffeln und Zuckerrüben anzubauen. Beide Experten betonten die Bedeutung von Wasserspeicherung, einer besseren Verteilung der Ressourcen sowie gezielter Fördermaßnahmen für Landwirte.
Panel II: Ackerbau – praktische Lösungsansätze
Im zweiten Panel diskutierten Tilo Grefe-Huge (BioBördeland GmbH), Jochen Gaus (Gaus-Lütje GbR) und Dr. Jon Falk (Saaten-Union-Biotec GmbH) über innovative Techniken zur effizienteren Wassernutzung im Ackerbau. Wichtige Ansätze waren pflanzliche Biotechnologie, gezielte Fruchtfolgen und optimierte Bewässerungssysteme.
Panel III: Lebensmittel – Innovationen bei Produkten und Produktion
Das dritte Panel beleuchtete Innovationen in der Lebensmittelproduktion. Henry Hashagen (DMK Deutsches Milchkontor GmbH), und Georg Sander (Nordzucker AG) zeigten, wie nachhaltige Produktionsmethoden Wassereinsparungen ermöglichen. Besonders hervorgehoben wurden ressourcenschonende Verarbeitungstechniken, alternative Rohstoffe und neue Produkte mit geringerem Wasserverbrauch.
Fazit: Niedersachsen braucht eine klare Wassermanagement-Strategie
Die Zukunftswerkstatt 2025 machte deutlich: Niedersachsen steht vor großen Herausforderungen, hat aber viele Möglichkeiten, sich anzupassen. Ein nachhaltiges Wassermanagement ist entscheidend, um die Produktivität der Land- und Ernährungswirtschaft langfristig zu sichern. Neben technischen Lösungen sind politische Weichenstellungen und regionale Kooperationen gefragt. Die Veranstaltung zeigte viele innovative Ansätze – nun gilt es, sie konsequent umzusetzen. Sven Plöger fasste es treffend zusammen: „Wir können viel mehr erreichen, als Sie derzeit glauben. Lassen Sie uns diese Welt endlich enkelfähig machen!“