
Food-Startup in Laatzen startet durch
Ramtin Randjbar studierte Orientwissenschaften in Marburg mit dem Schwerpunkt Politik und Wirtschaft des Nahen und Mittleren Ostens. Anschließend sammelte er viel Erfahrung im Vertrieb und gründete 2019 das Startup Zonama Food in Laatzen bei Hannover. Hier kreiert das Team fruchtige, natürliche und bewusste Snacks für unterwegs. Karina Neitzel interviewte den Gründer und hat mit ihm über die weitere Reise von Zonama Food gesprochen.
Was hat dich zur Gründung inspiriert?
Ich wollte schon immer selbstständig sein, hatte nach dem Studium aber noch nicht viel Berufserfahrung und bin daher erstmal ins klassische Arbeitsleben eingestiegen. Ich habe viele Jahre im Vertrieb gearbeitet, bis mich das Schicksal zur Zonama Food GmbH führte, die ich 2019 gegründet habe. Die Idee hinter unseren Produkten war, einen unkomplizierten und bewussten Snack für unterwegs zu kreieren, der durch Geschmack und natürliche Süße überzeugt. Die Gründung war am Anfang nicht leicht, insbesondere die Covid-19-Pandemie hat mir zwei Jahre lang einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht.
Welche Bedeutung haben Regionalität und Nachhaltigkeit in Eurem Marketingkonzept?
Unsere Produkte bestehen zum Großteil aus Datteln und Cashews. Hier wachsen weder Dattelpalmen noch Cashews, das heißt unsere Produkte sind per se nicht regional zu produzieren. Natürlich könnte man auch einen Apfelriegel machen. Dann wäre das Produkt hier zwar regional, aber nicht in den Arabischen Ländern, in denen wir aktuell viel unterwegs sind. Wenn wir weltweit verkaufen, können wir nicht auf jedem Markt regional sein. Nichtsdestotrotz verwenden wir ausschließlich hochwertige und leckere Zutaten, die unter der Prämisse höchster globaler Qualitätsstandards verarbeitet werden. Zudem schmelzen unsere Riegel nicht in der Sonne und benötigen daher keine Kühlung. Genauso wie unser Zebrastic Ice zum Selbsteinfrieren – hier wird eine Menge CO2 eingespart, indem das Eis erst zuhause eingefroren werden muss. Die Themen Regionalität und Nachhaltigkeit spielen also durchaus eine große Rolle bei uns. Aber mit Sinn und Verstand und nicht bloß als Marketing-Story.
Ein Highlight war sicherlich Euer Deal bei der Höhle der Löwen mit Eurem natürlichen, glutenfreien Fruchteis zum Selbsteinfrieren. Wie ging es danach weiter?
Es war und ist nach wie vor eine sehr tolle Erfahrung für uns. Wir arbeiten sehr gerne mit Ralf Dümmel und dem Team zusammen. Der Deal hat uns enorm nach vorne gebracht. Viele kennen uns jetzt, schreiben uns an und haben Interesse an unserem Startup. Das fördert natürlich auch unseren Vertrieb in der DACH-Region. Leider nur hier kann man fast sagen, denn im Ausland gibt es andere Formate.
Ihr hattet schon recht schnell erste Vertriebskanäle im Ausland. Das ist ungewöhnlich für so junge Startups.
Genau, wir haben den Mut gefasst, schon früh international zu verkaufen und waren von Anfang an international ziemlich stark, das ist in der Tat unüblich. Aber natürlich ist das herausfordernd. Du musst an internationalen Messen teilnehmen, brauchst ein Team, das Englisch spricht und musst sehr vielen Anforderungen im Label-Bereich gerecht werden. Aber während der Corona-Pandemie hat uns das gerettet, denn in vielen Ländern ging das Leben schneller weiter als hier in Deutschland und wir konnten unsere Produkte wieder verkaufen. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich den vielen Empfehlungen, mich erstmal auf den deutschen Markt zu konzentrieren, nicht gefolgt bin. Sonst wären wir schon pleite. Aktuell verkaufen wir die Produkte nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Türkei, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Oman und Katar.
Wo geht die Reise mit Zonama Food hin? Worauf können wir uns freuen?
Wir wollen unser Portfolio ausbauen und neue Produkte auf den Markt bringen. Aktuell haben wir zwei Brands: Zebrastic, die vegane und gesunde Produktlinie und D.Lishes. Mittlerweile machen wir unseren Hauptumsatz nicht mehr mit den Riegeln, sondern mit dem Fruchteis und den Conies unter der Brand D.Lishes. In Zukunft werden wir mehr Fokus auf diese Brand legen. Wir gehen jetzt auf den Massenmarkt zu und möchten mit der Brand D.lishes flexibler sein. Mit Zebrastic arbeiten wir aktuell daran, im kommenden Jahr unsere ersten Bio-Produkte auf den Markt zu bringen. Außerdem werden wir noch weitere Länder in Europa erschließen. Hier sind vor allem die UK, Benelux und Frankreich interessant für uns. Ein weiteres großes Ziel von mir sind die USA als Absatzmarkt. Bei uns wird’s so schnell nicht langweilig.
Steckbrief:
Name: Ramtin Randjbar
Ausbildung: Studium der Orientwissenschaften in Marburg
Position: Gründer Zonama Food GmbH
Leidenschaften: Reisen, Sprachen lernen und Sport
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