Event zur Wildbretvermarktung auf Hof Tütsberg

Die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast mit (von links) Heiner Kleinschmidt, Marc Sander, Daniel Pompetzki und Helmut Dammann-Tamke. Bild: Markus Tiemann

Hof Tütsberg: Event "Wild serviert" setzt Impuls für Vermarktung von Wildbret

Rund 100 Fleischer, Direktvermarkter und Jäger aus ganz Niedersachsen haben am  Montag, 07. September, auf dem Hof Tütsberg bei Schneverdingen einen deutlichen Impuls für eine bessere Verrmarktung von heimischem Wildbret gesetzt. Bei Wild-Döner, Hirschfiletspießen und anderen kreativen Interpretationen aus der Wildküche tauschten sie sich über Verkaufskonzepte, Angebotsformen und Weiterverarbeitungsmöglichkeiten von Wildfleisch aus. "Die Nachfrage nach Wildfleisch steigt, die Vermarktung soll einfacher werden“, sagte die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast in ihrem Eröffnungsstatement.
Wildbret aus heimischer Jagd hat ein überaus positives Image bei den Endverbrauchern. Laut einer repräsentativen Umfrage des Instituts IfA Marktforschung Bremer + Partner vom Frühjahr 2020 im Auftrag des Deutschen Jagdverbandes hielten 84 Prozent der Befragten heimisches Wildbret für gesund, allerdings sagte nur gut jeder zweite (55 Prozent), im vergangenen Jahr auch Wildbret gegessen zu haben.
Um dies zu ändern, adressierten die Veranstalter in Schneverdingen vor allem an klassische Endkundenbetriebe wie Fleischer und Direktvermarkter. Das Informationsbedürfnis der Branche ist groß, hat die Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft festgestellt. Das fängt bei den Bezugsmöglichkeiten von Teilstücken und Convenience-Produkten, wie Konserven und Wurstwaren, an und reicht bis zu Anregungen und Rezeptideen, mit denen Fleischer die modernen Ernährungsvorlieben ihrer Kunden bedienen können. Wild sei seit je her Teil der Wertschöpfungskette im ländlichen Raum, sagte Helmut Dammann Tamke, Präsident des Landesjägerschaft Niedersachsen und Mitveranstalter der B2B-Plattform. Anders als für den Festtagsbraten früher finde Wild heute zunehmend auch seinen Platz in der Sommerküche, zum Beispiel als Grillgut oder Burgerpatty.
Neben den Jägern, die das erlegte Wild direkt vermarkten, gibt es in Niedersachsen zahlreiche Händler, die sich auf den Vertrieb des besonderen Produktes an Endverkaufsbetriebe wie Fleischer und Gastronomien spezialisiert haben. Die maßgeblichen von ihnen waren in Schneverdingen-Heber vor Ort und standen den Besuchern Rede und Antwort, insbesondere was Sortimentsvielfalt, Herkunftssicherung und Hygiene in der Vermarktung angeht.
Für Fleischerfachgeschäfte stelle Wildfleisch einen absoluten Mehrwert dar, sagte Heiner Kleinschmidt, stellvertretender Landesinnungsmeister des Fleischerverbandes Niedersachsen/Bremen. Wichtig sei, dass Fleischer wüssten, woher das Wildfleisch stammt, das sie anbieten und dass sie glaubhaft vermitteln könnten, dass das Fleisch bei ihnen fachmännisch verarbeitet werde. Als Sortimentsergänzung eigne sich Wildfleisch hervorragend zum Beispiel als neue Geschmacksnuance in Wurstwaren, in der Frischetheke oder im Catering.
Uta Kuhlmann-Warning, Geschäftsführerin des Direktvermarkter-Ladens „Hoftalente“ in Hannover, geht noch weiter: Neben der großen Auswahl unterschiedlichster Teilstücke setzt sie auf geschultes Personal, das Kochempfehlungen ausspricht und Rezeptvorschläge macht. Sogar Kochbücher kann man in ihrem Laden ausleihen.
In Niedersachsen werden jährlich rund 2.500 Tonnen Schalenwild (ohne Muffelwild) frisch oder verarbeitet vermarktet. Über die Hälfte des niedersächsischen Gesamtverzehrs aller Wildarten entfällt auf Schwarzwild (Wildschweine), gefolgt vom Rehwild. Die niedersächsische Jagdstrecke betrug in den vergangenen zwölf Jahren durchschnittlich 169.650 Stück pro Jahr.
Veranstalter der B2B-Plattform waren neben dem Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Landesjägerschaft Niedersachsen e. V. und die Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V., die auch die konzeptionelle und organisatorische Federführung übernommen hatte. Weitere Kooperationspartner, die sich teilweise auch mit Informationsständen präsentierten, waren der Fleischerverband Nord, die Bundes- und Klosterforsten, die Niedersächsischen Landesforsten, das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sowie das ZEHN, Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen.

Rezepte, Warenkunde und Küchentipps für Verbraucher gibt es unter anderem auf der Website www.wild-auf-wild.de.

Eine laufend aktualisierte Liste von Wildvermarktern in Niedersachsen finden Sie hier

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